Wie alles begann

Seit ich klein bin verfolge ich die großen Offshoresegler und habe meine Sommerferien immer in der Bretagne am Meer verbracht. Irgendwann habe ich meinen ersten Segelkurs auf einem Opti gemacht und ab da hat mich das Segelfieber gepackt. Jeden Sommer war ich mit meiner Familie segeln, ob auf kleinen Katamaranen oder einem 13m langen Trimaran, es war alles dabei!

In dem kleinen Ort, wo wir mit meiner Familie ein Ferienhaus haben liegt auch das ein oder andere Hochsee Regattaboot, die meine Großeltern und mein Vater, die auch begeisterte Segler sind, mir immer gezeitigt haben. Daher habe ich schon früh angefangen mit meinem Vater die Vendée Globe, die Route du Rhum oder auch die Trophée Jules Verne zu verfolgen. Schon damals dachte ich mir, dass es schon sehr cool wäre irgendwann selber so segeln zu können oder noch besser bei diesen Regatten selber mitsegeln!

Als ich die Vendée Globe 2020/21 verfolgt habe war ich alt genug, um selber Dinge zu recherchieren und hatte dann während Corona genug Zeit mich mit den einzelnen Skippern auseinander zu setzten. Als junges Mädchen fand ich natürlich besonders die Seglerinnen sehr bewundernswert. Nachdem ich geschaut habe was die denn so vor der Vendée Globe gesegelt sind ist mir aufgefallen, dass viele vorher bei der Mini Transat gestartet sind. Ich habe also nachgeschaut, was das denn ist. Als ich herausgefunden habe, dass es eine Transatlantikregatta alleine und auf kleinen Booten ist, mit der viele in den Hochseesport einsteigen, habe ich mir sofort gedacht: „das möchte ich auch machen!“. So genau habe ich das meinen Eltern gar  nicht gesagt, aber ich habe ihnen von dieser super coolen Regatta auf jeden Fall erzählt.

Zu dem Zeitpunkt war allerdings noch Corona und meine Mutter, die im Gegensatz zu mir gerne Filme schaut, wollte unbedingt mit mir einen Film anschauen. Da ich aber wenn was Neues sehen wollte – was mich noch dazu interessiert – habe ich bei der ARD oder ZDF Mediathek (ich weiß es nicht genau) so lange gesucht, bis mich etwas angesprochen hat. Es war natürlich eine Serie übers Segeln! Allerdings noch viel cooler, denn da waren Schüler ein halbes Jahr segeln – und die waren nicht mal so viel älter als ich! Nach den ersten 5 Minuten dieser Serie, als ich genau verstanden hatte worum es geht habe ich zu meiner Mama gesagt: „Wenn das keine einmalige Sache ist möchte ich das unbedingt auch machen!“. Ich habe so begeistert von dieser Serie erzählt, dass am Ende die ganze Familie vor dem Fernseher saß. Am gleichen Abend haben Mama und ich nach dem Projekt im Internet gesucht, und tatsächlich – das gibt es immer noch! Ich musste allerdings noch zwei Jahre warten, bis ich mich bewerben konnte. Damals war ich noch in der 8. Klasse und die Schüler auf dem Schiff waren alle in der 10. Klasse.

Meine Mama hat allerdings herausgefunden, dass man auf dem Schiff, der Thor Heyerdahl, auch im Sommer bei Schülerreisen teilnehmen kann. Also hat sie mich dort angemeldet und ich hatte spontan Glück, denn es war jemand abgesprungen, weshalb ich noch mitdurfte. Die zwei Wochen haben mir so viel Spaß gemacht, dass ich mir sicher war: Ich muss mich bei Klassenzimmer unter Segeln bewerben. Meine Eltern hatten zum Glück nie etwas dagegen. So habe ich ungeduldig auf den 2. Januar 2022 gewartet, als ich mich endlich bewerben konnte. Naja und was soll ich sagen? Nach einem langen Bewerbungsverfahren hatte ich kurz vor Pfingsten endlich die Zusage in der Hand und konnte den ganzen Sommer von nichts anderem reden. Ich glaube meine Schwester war irgendwann echt genervt von mir-ups. Nachdem ich im Oktober, bevor es losging, fast zwei Wochen in Quarantäne war, um ja kein Corona zu bekommen und alles gepackt hatte ging es endlich nach Kiel. Dort ging es auf mein neues Zuhause und ich lernte meine 49 köpfige Familie für die nächsten 6,5 Monate kennen (wir sind auch jetzt noch wie eine Familie).

Ich muss mich jetzt etwas kürzer halten, weil sonst werde ich hier nie fertig… Also es ging dann auf jeden Fall los und es hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht den ganzen Tag auf dem Wasser zu sein und nur, ok  hauptsächlich, durch den Wind voranzukommen. Den ganzen Tag an der frischen Luft und nur Wasser um mich rum, da habe ich nochmal gemerkt, wie schön das ist. Es war ein bisschen wie die großen Offshoresegler, aber wirklich nur ein bisschen, aber immerhin waren wir genauso weit weg vom Land wie die großen Segler bei der Route du Rhum oder der Mini Transat.

Schon auf der Thor habe ich davon geredet, dass ich gerne an der Mini Transat teilnehmen möchte. Als ich nach Hause gekommen bin und es schwierig war nicht mehr meine 49-köpfige Familie und das Wasser um mich rum zu haben, habe ich angefangen zu überlegen was ich denn als nächstes machen könnte und wie ich denn am besten anfangen könnte das Geld für die Mini Transat zusammenzubekommen. Schon da stand fest, ich möchte 2027 an der Startlinie dieser Regatta sein! Meine Eltern haben schnell von meiner Idee Wind bekommen, hatten aber zu Glück auch diesmal nichts daran auszusetzten. Ok außer vielleicht, dass ich mich nicht nur aufs Segeln konzentrieren soll sondern auch noch ein bisschen auf die Schule… Naja und so habe ich dann langsam angefangen mich zu informieren wie die anderen das machen, was ich alles brauche, wie ich am besten an Sponsoren komme,…

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